Erratischer Block in Scheer
Ein weitgereister Stein
Bei Scheer am Waldrand des Finsteren Wäldles liegt hinter einer Ruhebank ein auf den ersten Blick unscheinbarer, großer Stein. Erst bei näherem Hinsehen erkennt man: Dieser Gesteinsblock sieht ganz anders aus als die Kalksteine, die man sonst von der Alb kennt.
Es ist ein Findling, der im Gletscher der Eiszeit von den Alpen des Silvretta-Gebietes bis hierher reiste. Als das Eis schmolz, wurde er behutsam abgelegt. Seit über 300.000 Jahren liegt er jetzt dort und zeigt uns heute an, wie weit sich das Eisschild des Gletschers auf die Schwäbische Alb erstreckt hat.
Man spricht hier von einem „Erratischer Block“ (von lat. errare „umherirren“). Solche seltenen Funde sind bedeutende Botschafter aus der Vergangenheit. Sie erzählen dem, der ihre Bedeutung kennt, die Landschaftsgeschichte der Schwäbischen Alb. Die meisten Wanderer die ihn entdecken, halten ihn wahrscheinlich für einen ganz normalen Gesteinsbrocken und genießen die Rast auf der Bank und die herrliche Aussicht bis zu den Alpen.